Politik

Brandenburg bekräftigt Ausschluss russischer Vertreter bei Gedenkfeiern

today22. April 2025 217 3 5

Hintergrund
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Vor den Gedenkfeiern zum Ende des Zweiten Weltkriegs kommt es zum Eklat.

Der russische Botschafter Sergej Netschajew will trotz Ausladung an Veranstaltungen in Brandenburg teilnehmen – jetzt droht ihm der Rauswurf.

„Wenn der Botschafter trotzdem kommt, werden wir unser Hausrecht durchsetzen – in enger Abstimmung mit den Sicherheitskräften!“, sagt Brandenburgs Gedenkstättenchef Axel Drecoll. Anlass der Warnung: Netschajew war am 16. April unangemeldet mit Bodyguards und Kranz zur Gedenkstätte Seelower Höhen erschienen – obwohl er nicht eingeladen war.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) unterstützt die klare Haltung. In einem Schreiben an den Botschafter machte er bereits 2023 deutlich: „Solange Russland Krieg gegen die Ukraine führt, sind offizielle Vertreter bei Gedenkveranstaltungen in Brandenburg unerwünscht“. Sein Sprecher stellt klar: „Das gilt auch weiterhin.“

Am 4. Mai findet im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen die zentrale Gedenkfeier zur Befreiung des KZs vor 80 Jahren statt – mit Woidke, Vertretern der Bundesregierung und Überlebenden, auch aus der Ukraine. Für russische Diplomaten bleibt die Tür zu – aus Rücksicht auf die Opfer.

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten verweist auf ihr Hausrecht – und ein Verbot von Nationalflaggen, Uniformen und russischen Militärsymbolen wie dem Sankt-Georgs-Band.

Auch das Auswärtige Amt warnt vor russischer Vereinnahmung von Gedenkorten – und rät Veranstaltern ausdrücklich von Einladungen ab.

Geschrieben von: MK

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