Kunst, Kultur & Bildung

Erschütternde Umfrage unter jungen Menschen zum Holocaust

today23. Januar 2025 186 4

Hintergrund
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Fast jeder zehnte junge Erwachsene in Deutschland hat einer Umfrage zufolge noch nie etwas von den Begriffen Holocaust oder Schoah gehört.

In Deutschland sagten dies auf eine entsprechende Frage 12 Prozent der befragten 18- bis 29-Jährigen. In Österreich waren es 14, in Rumänien 15, in Frankreich sogar 46 Prozent der jungen Menschen.

Die Umfrage hat die Jewish Claims Conference mit jeweils 1.000 Befragten in acht Ländern in Auftrag gegeben. Zu den Länder gehörten Deutschland, Frankreich, Österreich, Großbritannien, Polen, Ungarn, Rumänien und die USA.

In all diesen Ländern gibt es laut der Befragung einen erheblichen Anteil von jungen Leuten, die nicht wissen, dass bis zu sechs Millionen Juden während der NS-Zeit getötet wurden.

In Deutschland liege der Anteil bei den 18- bis 29-Jährigen bei 40 Prozent. Der Zentralrat der Juden in Deutschland zeigte sich alarmiert wegen der Ergebnisse.

"Arbeit macht frei" - die zynische Toraufschrift am Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
„Arbeit macht frei“ – die zynische Toraufschrift am Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau © Foto: pixabay

In Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Im Rahmen der in Frankfurt (Oder) gelebten Erinnerungskultur lädt die Stadt gemeinsam mit der Organisation Friedensnetz am kommenden Montag (27. Januar 2025) anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zum gemeinsamen Gedenken ein.

In Zeiten, in denen bundesweit zunehmend eine Atmosphäre der Verunsicherung, der Angst und des Hasses geschürt wird und verschiedenen Ansichten immer häufiger mittels Konfrontation anstelle von Dialogbereitschaft vertreten werden, wächst die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, Frieden, Demokratie und Menschenwürde zu wahren und zu verteidigen, so die Stadtverwaltung gegenüber der Oderwelle. Die dunkelsten Kapitel der Geschichte sind und bleiben eine Mahnung.

Den inhaltlichen Schwerpunkt der Veranstaltung bildet die Präsentation von Werken der Dichterin Mascha Kaléko. Zudem werden Auszüge aus einem Interview mit der jüdischen Journalistin Renate Harpprecht-Wallfisch gelesen, der Schwester von Anita Lasker-Wallfisch, die Cellistin im Mädchenorchester von Auschwitz war. Diese Beiträge werden durch Schülerinnen und Schüler des Karl-Liebknecht-Gymnasiums gestaltet.

Für eine musikalische Umrahmung sorgen der Chor Lebensfreude gemeinsam mit dem Chor der jüdischen Gemeinde Frankfurt (Oder) sowie das Catori-Quartett des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt.

Die Gedenkveranstaltung findet am Montag, um 18 Uhr im Atrium des Rathauses Frankfurt (Oder) am Marktplatz 1 statt.

Geschrieben von: MK

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