Helenesee

Vom Dorf zum See: Filmabend über Lacoma und die Folgen des Braunkohletagebaus

today5. November 2025 105 24 5

Hintergrund
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Lacoma – vom Dorf zum Cottbuser Ostsee: Ein Filmabend über Braunkohle, Widerstand und Strukturwandel

Diesen Donnerstag (6. November 2025), lädt die Kulturmanufaktur Gerstenberg in der Ziegelstraße 28a zu einem besonderen Film- und Gesprächsabend ein. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Lacoma – der Kohle im Weg“, der die Geschichte des gleichnamigen Dorfes bei Cottbus erzählt, das einst der Braunkohle weichen musste. Heute entsteht an dieser Stelle der Cottbuser Ostsee, das größte künstliche Binnengewässer Deutschlands.

Der Film beleuchtet nicht nur den Widerstand der Bewohnerinnen und Bewohner gegen die Abbaggerung, sondern fragt auch, was von Ort, Menschen und Gemeinschaft geblieben ist. Die Geschichte endet jedoch nicht am Ufer des neuen Sees: Sulfat aus den ehemaligen Tagebauen der Lausitz belastet bis heute die Spree und das Wasser in Ostbrandenburg.

Auch in der Region Frankfurt (Oder) sind die Spätfolgen des Braunkohletagebaus deutlich spürbar. Ein Beispiel dafür ist der Helenesee, ehemals einer der beliebtesten Badeseen Brandenburgs, lange als „Perle der Mark“ bekannt.

Seit Pfingsten 2021 ist der Helenesee nun schon gesperrt.
© Foto: Toni Feist Seit Pfingsten 2021 ist der Helenesee nun schon gesperrt.

Seit 2023 ist der See jedoch komplett gesperrt: Uferinstabilität und Rutschungsgefahr machen ein Betreten derzeit unmöglich. Ursache sind die Altlasten des Bergbaus, die den Boden nachhaltig verändert haben.

Wann der See wieder zugänglich sein wird, ist offen – er steht damit exemplarisch für die ökologischen Folgen der Kohlezeit.

Danile Grabow, Helenesee-Pächter im Gespräch mit Désirée Schrade (CDU), Vorsitzende Stadtverordnetenversammlung Frankfurt (Oder)
© Foto: Jan Schirrholz Danile Grabow, Helenesee-Pächter im Gespräch mit Désirée Schrade (CDU), Vorsitzende Stadtverordnetenversammlung Frankfurt (Oder)

Im Anschluss an die Filmvorführung folgt ein Gespräch über Vergangenheit, Verantwortung und Zukunft der Lausitz. Dabei wird auch diskutiert, wie der Strukturwandel gelingen kann, ohne neue Umweltprobleme zu schaffen.

Als Gesprächsgast wird Désirée Schrade (CDU), Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Frankfurt (Oder), erwartet.

Sahra Damus (Grüne)
© Foto: FF24.NEWS Sahra Damus (Grüne)

Sahra Damus, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in der Stadtverordnetenversammlung Frankfurt (Oder), betont:

„Die Geschichte von Lacoma zeigt, wie tiefgreifend der Braunkohletagebau Landschaften, Dörfer und Lebenswege verändert hat – und dass die ökologischen Folgen uns bis heute beschäftigen. Der Cottbuser Ostsee steht sinnbildlich für den Strukturwandel in der Lausitz. Wir müssen jetzt alles daransetzen, dass daraus keine neue Umweltbelastung entsteht, sondern eine Chance für nachhaltige Entwicklung.“

Filmvorführung mit anschließender Diskussion

Donnerstag, 6. November 2025, 19 Uhr
Kulturmanufaktur Gerstenberg, Ziegelstraße 28a, Frankfurt (Oder)

Geschrieben von: MK

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