Fischsterben an der Oder – Staatsanwaltschaft ermittelt

Tote Fische auch in Frankfurt (Oder)

Tausende tote Fische und viele Fragen – nach einem Fischsterben an der Oder ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Wroclaw (Breslau) wegen eines möglichen Umweltdelikts. Bereits Ende Juli kam es polnischen Medien zufolge zu ersten Berichten über Angler, die tote Fische am Ufer gefunden hatten.

Inzwischen sind es nach Behördenangaben Tausende, die zunächst in Niederschlesien, inzwischen aber auch in der Wojwodschaft Lubuskie weiter nördlich gefunden wurden. Angler, die mehrere Tonnen toter Fische aus dem Fluss gefischt hatten, sprachen von einer «ökologischen Tragödie».

Inspektoren des Gewässeramts in Niederschlesien hatten den Berichten zufolge bereits Ende Juli Wasserproben an drei Stellen entnommen. Der hohe Sauerstoffgehalt im Wasser weiche von den typischen Sauerstoffkonzentrationen im Sommer ab, hieß es nach der Analyse. Es sei möglich, dass eine Substanz mit stark oxidierenden Eigenschaften ins Wasser gelangt sei, teilte die Behörde Anfang August mit. Zudem wurde an zwei Stellen die giftige Substanz Mesitylen nachgewiesen. Auf das Ergebnis weitere Analysen wird noch gewartet, sagte ein Sprecher am Mittwoch.

Marek Cebula, der Bürgermeister der Ortschaft Krosno Odrzanskie, rief die Einwohner der Stadt am Mittwoch auf, das Oderufer und insbesondere Kontakt mit dem Wasser zu meiden, bis die Ursache des Fischsterbens geklärt sei. «Wir haben keine offizielle Mitteilung über eine Verunreinigung der Oder erhalten», schrieb er auf der Webseite der Stadt. Es sei bedauerlich, dass die Bürgermeister der Oder-Städte nicht von den zuständigen Behörden informiert worden seien. «Ein ordentlicher Informationsfluss ist hier Gold wert.»

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