Gesperrter Helenesee: Weiterer Schritt Richtung Sanierung getan

Seit Pfingsten 2021 ist der Helenesee nun schon gesperrt.

Seit Pfingsten 2021 müssen Badegäste des Helenesees auf das kühle Nass verzichten. Das Gewässer bei Frankfurt (Oder) ist wegen Rutschungen gesperrt. Nun rückt die Sanierungsplanung näher – durch ein Gutachten.


Der Helene-See bei Frankfurt (Oder) ist wegen Rutschungen seit zweieinhalb Jahren gesperrt – nun rückt der Zeitpunkt für die Sanierungsplanung näher. Nach Angaben des Landesbergbauamtes (LGBR) liegt seit Januar mit dem Gutachten zur Standsicherheit die Basis für die Sanierung vor. Nach Auskunft von Oberbürgermeister René Wilke (Linke) soll in Kürze die fachliche Bewertung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke (Linke)
© Foto: FF24.NEWS Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke (Linke) im Gespräch mit der ODERWELLE.

Stadt treibt Sanierungsgestaltung des Sees voran

«Nachdem nun das Standsicherheitsgutachten vorliegt (…), wollen wir in den kommenden Schritten Fragen der Finanzierung und Gestaltung der Sanierung schlussendlich klären, um dann bald verbindlich planen zu können», skizzierte Wilke der dpa am Montag die weiteren Etappen. «Frankfurt (Oder) braucht die Helene», machte er deutlich. Die Stadt treibe den Prozess gemeinsam mit Partnern akribisch voran.

Im Mai 2021 war die «kleine Ostsee», wie der beliebte See in Ostbrandenburg auch genannt wird, komplett gesperrt worden, nachdem am Ostufer massive Rutschungen festgestellt worden waren. Bereits seit 2010 ist das Südufer gesperrt. Wie lange die Sanierung dauern wird und wann der Helenesee für Badegäste wieder freigegeben werden kann, ist weiter unklar. Einen Zeitraum konnte LGBR-Präsident Sebastian Fritze noch nicht nennen.

LGBR-Präsident Sebastian Fritze
© Foto: Matthias Kayales LGBR-Präsident Sebastian Fritze

Gutachten zur Standortsicherheit sieht keine großen Probleme

Der Bergbauexperte blieb auch nach Erstellung des Gutachtens bei der Aussage, dass bei der geologischen Untersuchung des ehemaligen Bergbausees «keine gravierenden Probleme» aufgetaucht seien. Optimal wäre, wenn die Sanierung 2025/2026 beginnen könne, hatte Fritze im vergangenen September bei einem Zwischenbericht gesagt.

Mit dem Standsicherheitsgutachten soll auch klar sein, welche Flächen gesichert werden müssen. Frankfurt (Oder) erhofft sich noch aus einem anderen Grund Erkenntnisse einzelner Sanierungsbedarfe. Es müsse gelingen, Bereiche zu identifizieren, die schneller saniert werden können, so Baudezernent Andre-Bendedict Prusa. Teilöffnungen von Strandbereichen hatte der LGBR-Präsident im September ausgeschlossen.

Baudezernent Andre-Bendedict Prusa
© Foto: Matthias Kayales Baudezernent Andre-Bendedict Prusa

Fertigstellung von Gutachten verzögerte sich

Die Fertigstellung des Gutachtens hatte sich ein halbes Jahr verzögert, weil Bohrungen zunächst nicht wie geplant durchgeführt werden konnten. Ein erster Anlauf mit einer Firma war der LGBR zufolge gescheitert, ein anderes Unternehmen musste gefunden werden. Zudem fiel eine Anlage im geotechnischen Labor aus, für deren Reparatur erforderliche Ersatzteile nicht schnell verfügbar waren. Insgesamt 596 Bodenproben wurden demnach untersucht.

Gespräche zur Finanzierung der Sanierung laufen noch

Bei der Klärung der Kostenaufteilung für die Sanierung des Helenesees bei Frankfurt (Oder) bleibt der LGBR-Präsident optimistisch. Die LMBV als Behörde des Bundes und das Land seien in Gesprächen, jeweils die Hälfte der Kosten zu übernehmen. «Wir hoffen im 1. Halbjahr 2024», so Fritze mit. Die Gespräche mit der LMBV liefen «sehr konstruktiv und zielorientiert». Die LMBV ist die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft. Bislang ist das Land Brandenburg bei den entstandenen Kosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro für Erkundungsarbeiten und Untersuchungen in Vorleistung gegangen.

© Foto: Christian Budschigk

Bei dem bis zu 60 Meter tiefen Gewässer handelt es sich um das Restloch der früheren Braunkohlegrube «Helene», die von 1943 bis 1958 betrieben worden war. Danach wurde der Tagebau laut LBGR als unwirtschaftlich aufgegeben und lief bis etwa 1970 voll Grundwasser. Abgerutschte Böschungen und Teilsperrungen hatte es im Laufe der Jahre häufig gegeben.

© 91.7 ODERWELLE mit Material von dpa

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