Die Wasserversorgung im Osten Brandenburgs gerät auch wegen der Tesla-Ansiedlung zunehmend in den Fokus. Der Landrat von Märkisch Oderland, Gernot Schmidt (SPD), und die Wasserverbände der Region wollen ein Konzept für die weitere Wasserversorgung erarbeiten, um dem wachsenden Zuzug im Berliner Speckgürtel begegnen zu können. Entsprechende Beratungen fanden bereits statt, wie Landkreissprecher Thomas Berendt auf Nachfrage mitteilte. Der Gedanke sei, ein Wasserwerk zu bauen und aus Bereichen anderer Wasserverbände Wasser in den Speckgürtel zu leiten, erklärte er. «Das Problem ist ja grundsätzlich da: Zunahme von Wassermangel, aber auch eine wachsende Bevölkerung und zunehmender Wasserbedarf.»

Die Frage sei nun, wie Versorgungsgebiete mit Wasser ausgestattet werden können, die bereits erschlossen sind und wo weitere Fördermengen nicht mehr genehmigt werden, so Behrendt. In einem Brief an die Landesregierung wolle der Landrat um hydologische Daten zur Wassererschließung bitten, um zu klären, wo noch Wasserwerke errichtet werden könnten. Auf Basis dieser Daten solle dann von den Wasserverbänden ein Konzept erarbeitet werden. Bereits bekannte Trinkwasserschutzgebiete könnten über Erschließungsmengen verfügen, etwa in der Gegend um Müncheberg und Strausberg, so Behrendt.

Allerdings ist die Kostenaufteilung bei der Idee noch ein Problem. Einschätzungen der Akteure zufolge könnte der Wasserpreis steigen, weil die Kosten für die Wasserversorgung nach diesem Konzept dann auf die Kunden umgelegt werden. Da hoffe der Landrat auf Unterstützung durch das Land, sagte der Landkreissprecher.

Das Wasserproblem in der Region betrifft auch das Wasserwerk Eggersdorf (Märkisch-Oderland) mit seinem künftigen Großverbraucher Tesla. Das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) verhandelt am kommenden Freitag (11. Februar) über eine Klage gegen eine wasserrechtliche Genehmigung für das Werk des US-Elektroautobauers. Kläger sind die Grüne Liga und der Naturschutzbund Brandenburg. Beklagte ist das Landesamt für Umwelt, das die höhere Wasserentnahme in Eggersdorf 2020 genehmigt hatte. Aus Klägersicht fehlen umweltrechtliche Prüfungen.

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