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Rede von Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) zum Oderhochwasser in der SVV vom 26. September 2024 René Wilke (parteilos)
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„Sein Vermächtnis zum Bau des europäischen Hauses ist uns zugleich wissenschaftliche und gesellschaftliche Verpflichtung.“ –
Brandenburg voranzubringen, das war das Ziel von Ministerpräsident a. D., Manfred Stolpe. Dazu gehörte für ihn neben Wirtschaft und sozialen Fragen insbesondere auch die Förderung von Wissenschaft und Kultur – und das im gesamten Land. Die Lage Brandenburgs an der Grenze zu Polen war für ihn Verpflichtung, die europäische Versöhnung voranzutreiben.
Dies hob Manfred Stolpe in seiner Rede am 6. September 1991 zur Eröffnung der Europa-Universität Viadrina hervor: „Dies ist ein wichtiger Tag für das Land Brandenburg! Und es ist auch ein wichtiger Tag auf dem Wege zu einem gemeinsamen europäischen Haus. (…) Die Aufgaben der Wissenschaft und der Kultur sind (…) nicht zweitrangig, sondern vorrangig. Sie müssen in der gleichen Weise angegangen werden wie die wirtschaftlichen und sozialen Aufgaben in unserem Land Brandenburg.“ Die Rolle als Brücke zwischen Ost- und Westeuropa schrieb er der Europa-Universität Viadrina darin ins Stammbuch: „Die Europa-Universität in Frankfurt (Oder) ist ein Zeichen unseres Dankes an Europa. Denn gerade an diesem Fluß und an diesem Ort ist uns bewußt, daß wir zusammengehören, daß hier an der Oder nicht das Ende Europas ist, sondern daß von hier weitergedacht werden muß. Möge das, was jetzt hier gestartet wird, ein Beitrag sein für die Zusammenarbeit der Deutschen und für die Zusammenarbeit in Europa!“
In seiner Rede äußerte er sich auch zur Rolle der Oderstadt: „Frankfurt ist nicht das Ende, sondern Frankfurt ist in vielen Fragen der Anfang und Einstieg in neue Veränderungen, Einstieg in den Aufschwung. Wir wollen mit dieser Universitätsgründung ganz bewußt ein Signal für die Bereitschaft zur europäischen Zusammenarbeit setzen.“
Im Juli 2001 würdigte Stolpe die Viadrina auf dem Festakt zum zehnjährigen Bestehen als „internationale Begegnungsuniversität für Europa“.
Zuletzt besuchte Manfred Stolpe am 21. Juli 2016 die Europa-Universität anlässlich des Festaktes zum 25. Gründungsjubiläum der Universität.
Der erste gewählte Rektor der Europa-Universität Viadrina, Prof. Dr. Hans N. Weiler, würdigt den verstorbenen Ministerpräsidenten in einem persönlichen Nachruf: „Für mich war Manfred Stolpe vor allem derjenige, der das Wagnis der Viadrina-Gründung aus Überzeugung eingegangen ist und politisch verantwortet und durchgesetzt hat.“
„Wir trauern um einen langjährigen Unterstützer der Europa-Universität und einen Förderer der europäischen Aussöhnung“, so die Präsidentin der Europa-Universität, Prof. Dr. Julia von Blumenthal. „Wir werden den europäischen Gedanken an der Europa-Universität in Lehre und Forschung, im gemeinsamen Leben und Arbeiten und im internationalen Austausch im Sinne Manfred Stolpes weiter vorantreiben. Sein Vermächtnis zum Bau des europäischen Hauses ist uns zugleich wissenschaftliche und gesellschaftliche Verpflichtung. Wir werden Manfred Stolpe in würdiger Erinnerung behalten.“
Geschrieben von: MK
today5. Dezember 2024 1489 1
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