Hochzeit am Tag mit Schnapszahl: Kein Ansturm auf Standesämter

Mythos, Faszination, Aberglaube: Schnapszahl-Tage als Hochzeitstermin sind bei Paaren beliebt, aber nicht überall. In Brandenburg zeichnen Standesämter ein unterschiedliches Bild.

Standesämter in Deutschland werden an diesem Mittwoch viel Betrieb haben, denn die «Schnapszahl» 2.2.22 gilt als beliebtes Datum für Heiratswillige. In Brandenburg sind die Begehrlichkeiten für Eheschließungen an diesem Tag allerdings sehr unterschiedlich, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in sechs Städten ergab. Ganze zwei Anmeldungen für den 2.2. verzeichnete etwa das Standesamt in Potsdam, sechs sind es am 22.2.. Könnte das am Februar liegen, der auch wegen der Witterungsbedingungen nicht als idealer Monat für eine Hochzeit gilt? In den kommenden Monaten sei der 22. als Hochzeitstag wieder sehr begehrt, wie Pressesprecherin Juliane Güldner berichtet.

In Cottbus hat sich mit sechs Paaren nach Angaben der Stadt eine überdurchschnittlich hohe Anzahl für den 2.2. zur Eheschließung angemeldet. Der 22.2. ist demnach noch begehrter. Mit sieben Hochzeitsanwärtern, die sich trauen lassen wollen, und zwei weiteren vorgemerkten Paaren sei das Standesamt dann ausgebucht.

Die Ziffer Zwei lässt viel Interpretationsspielraum zu. Zwei, die sich lieben oder auch Zwei, die als Paar durchs Leben gehen wollen. Das Datum beinhaltet in diesem Jahr zusätzlich auch wenig verschiedene Ziffern, wenn der Februar – zweiter Monat des Jahres – ausgewählt wird. Der Cottbuser Stadtsprecher Jan Gloßmann kann über die Gründe, warum sich Paare für Eheschließungen an einem Tag mit «Schnapszahl» entscheiden, auch nur spekulieren. «Manche behelfen sich eben mit einem gut merkbaren Datum», meint er. Im vergangenen Jahr gaben sich in Cottbus 310 Paare das Ja-Wort, für 2022 erwartet die Stadt einen leichten Anstieg. Wegen Corona werden Ehen derzeit nur im Trauzimmer und auch nur mit fünf Gästen geschlossen.

Auch in Brandenburg an der Havel wollen sich an diesem Mittwoch nach Stadtangaben überdurchschnittlich viele Paare verheiraten. Am 2.2. werden sechs Trauungen vollzogen, am 22.2. waren es den Angaben zufolge acht Anmeldungen für Eheschließungen. Schnapszahl, leichtere Erinnerung an den Hochzeitstag für die künftigen Eheleute – auch in der Stadt an der Havel kann eine Sprecherin über die Begehrlichkeiten beim Datum nur mutmaßen.

Während in den vergangenen Jahren im Standesamt Frankfurt (Oder) «besondere Daten» kaum Beachtung fanden, war für dieses Jahr der 22.02.2022 sehr schnell ausgebucht, wie es von der Stadtverwaltung hieß. Acht Paare werden sich das Ja-Wort geben. Für den 2.2. sind vier Eheschließungen eingetragen. «Ganz sicher gehen die Paare davon aus, dass dieser Tag ihnen Glück bringen wird – obgleich das statistisch nicht belegt ist, auch das Gegenteil nicht», so eine Sprecherin.

In Eberswalde (Barnim) hingegen wird dieses Hochzeitsdatum nach Angaben der Stadt nicht häufiger gebucht, als Termine zu anderen Zeiten. Bisher wollen sich am 2.2. lediglich zwei Paare trauen lassen, für den 22.2. sind drei Eheschließungen geplant.

Ähnlich sieht es im Standesamt Fürstenwalde (Oder-Spree) aus. Dort waren für den 22.2 vier Trauungen angemeldet. Für den 2.2. gab es sogar nur eine Vormerkung. «Es waren aber nicht alle Unterlagen beisammen, so dass nun an diesem Tag gar keine Trauung stattfinden wird», bedauert Stadtsprecherin Anne-Gret Trilling.

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