Behörden: Gefahrstoff in externer Tesla-Lagerhalle ausgetreten

In einem Lager des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide ist bereits im Juni nach Behördenangaben ein Gefahrstoff ausgetreten, ohne in die Umwelt zu gelangen. Der Landkreis Oder-Spree habe am 28. Juni vom Austritt von Kathodenmaterial in einer externen Lagerhalle im Gewerbegebiet Freienbrink erfahren, teilte ein Sprecher am Freitag mit. «Es handelte sich dabei nicht um eine regulär so vorgesehene Lieferung, sondern um eine Fehldisposition.» Das Material sei nicht in Boden und Grundwasser gelangt. Es wird bei der Herstellung von Batterien verwendet. Zunächst hatte die «Märkische Oderzeitung» berichtet.

Tesla habe den Austritt des Kathodenmaterials in der Anlage gemeldet, teilte das Brandenburger Umweltministerium mit. Daraufhin habe das Landesumweltamt am 28. Juni unangekündigt den Ort aufgesucht. Zu dem Zeitpunkt sei der ausgetretene Stoff bereits komplett aufgenommen und in einen Gefahrstoffcontainer zur Zwischenlagerung bis zur Entsorgung gekommen. Die Anlage im Gewerbegebiet braucht laut Ministerium keine umweltrechtliche Genehmigung. Was Tesla dort lagert, war zunächst unklar. Das Unternehmen äußerte sich nicht.

Die Lieferung sei für ein externes Gefahrstofflager außerhalb Brandenburgs vorgesehen gewesen, teilte der Kreis mit. Die Logistik-Mitarbeiter hätten es aber nicht direkt zuordnen und daher nicht aussortieren können. «Andernfalls wäre eine sofortige Rücksendung veranlasst worden.» Die Zeitung berichtete, besorgte Einsatzkräfte der Tesla-Werksfeuerwehr hätten sich Ende Oktober mit einem Schreiben an die Redaktion des Internetauftritts moz.de gewandt. Die Mitarbeiter seien durch gefährliche krebserregende Stoffe in Gefahr gewesen.

Tesla produziert in Grünheide seit März offiziell Fahrzeuge und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 7000 Mitarbeiter. Später sollen es 12 000 Beschäftigte sein. Das Unternehmen bereitet einen Ausbau der Produktion vor. Eine Batteriefabrik ist auf dem Firmengelände im Bau. Das Gewerbegebiet befindet sich in der Nähe.

Umweltschützer und Anwohner haben Vorbehalte gegen die Autofabrik, vor allem wegen des Wasserverbrauchs und einer möglichen Verschmutzung von Grundwasser. Ein Teil des Areals liegt im Wasserschutzgebiet. Im April war eine schwach wassergefährdende Flüssigkeit auf dem Tesla-Gelände ausgetreten. Dem Landkreis Oder-Spree zufolge gelangte sie nicht in Kanalisation und Grundwasser.

© 91.7 ODERWELLE mit Material von dpa

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