Am Freitagabend, nach dem Auswärtsspiel des 1. FC Magdeburg bei Hertha BSC wurde ein RE1-Zug der ODEG von Berlin nach Magdeburg komplett verwüstet. Aufkleber, Schriftzüge, herausgerissene Kabel, auch Elektronik wurde aus der Decke gerissen – die Bilder sind verheerend, die Lokführer Tobias Brauhart am Samstag im sozialen Netzwerk „Linkedin“ postet.
Der Schaden fällt laut der Ostdeutschen Eisenbahn enorm hoch aus – auf jeden Fall mehrere 10.000 Euro. Der genaue Gesamtschaden werden jetzt durch Sachverständige in der Werkstatt ermittelt.
ODEG-Sprecherin Dietmute Graf sagte dazu im Interview mit 91.7 ODERWELLE:
Zwischen Potsdam Park Sanssouci und Werder an der Havel wurden unentwegt Fahrgastnotrufe in den Führerstand an den Triebfahrzeugführer abgesetzt. Die Beantwortung der auflaufenden Notrufe musste abgebrochen werden, da sonst die Sicherheit der Zugfahrt in diesem Abschnitt in Frage gestanden hätte.
In Werder wurde die Bundespolizei gebeten, die aggressiven Fahrgäste über den Mißbrauch der Notsprechanlagen zu belehren. Während der kompletten Fahrt wurde immer wieder im Fahrzeug geraucht und Feueralarm ausgelöst.
Wir sind in enger Abstimmung mit unseren Auftraggebern und legen gemeinsam das weitere Vorgehen fest!
ODEG-Geschäftsführer Lars Gehrke
Die Bilder sprechen für sich: Verkleidungen am Oberlicht des Zuges wurden herausgerissen, technische Teile des Zuges mit dem 1. FC Magdeburg Aufkleber beklebt, sämtliche Fahrgastinformationsmaterialien wurden im Zug verteilt, fast alle Bereiche im Zug wurden mit Graffiti besprüht, zurück blieben eine katastrophale Zerstörung, Massen an Müll sowie Urin-, Bier- und Getränkelachen.
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) verurteilt solche Akte des Vandalismus auf das Schärfste,
gegenüber der ODERWELLE sagte der VBB: «Der Vorfall im RE1, in dem ein Zug der ODEG von Fußballfans, beschädigt wurde, hat weitreichende Konsequenzen für alle Fahrgäste, Verkehrsunternehmen und Besteller. Wir setzen uns für ein respektvolles Miteinander im öffentlichen Nahverkehr ein und appellieren an die Vernunft und Verantwortung eines jeden Einzelnen. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass alle Fahrgäste unbeschwert und sicher reisen können.» so der Verbund.
