Spontane Sitzblockade vor «Montagsdemo»

Anja Kreisel am 2. Oktober 2023 bei einer Sitzblockade vor der sogenannten «Montagsdemo»

Während im Oktoberfestzelt auf dem Brunnenplatz Frankfurterinnen und Frankfurter gelassen in den Tag der Deutschen Einheit feierten, versammelten sich – nur wenige Meter entfernt auf dem Marktplatz – rund 200 Menschen zur sogenannten «Montagsdemo».

Frustriert und trommelnd marschierten sie erneut um kurz nach 18 Uhr für ihren Protest durch unserer Oderstadt vom Rathaus los. Dabei forderten sie erneut einen bunten Strauß an Themen, wie: «Aufarbeitung der Corona-Politik», «Politikerhaftung» und «Stopp aller Waffenlieferungen».

Doch nur wenige Minuten später auf der Berliner Straße, Ecke Klinge Straße musste der «Montagsmarsch» plötzlich anhalten. Auf der Straße haben sich spontan die Co-Vorsitzende der Frankfurter Linken Anja Kreisel, der Stadtverordnete Jan Augustyniak (die Linke) und ein weiterer Mitstreiter auf die Fahrbahn gesetzt.

Den Aufruf der Polizei, die Fahrbahn zu verlassen, kamen die Drei nicht nach. Daraufhin wurde der Demonstrationsmarsch an der Blockade vorbeigeführt.

Anja Kreisel kritisiert den Maurer und Wortführer der Demo Lutz Kauliski, wie er «beeindruckend faktenbefreit über Migration, Geschlechter und andere Themen» spricht. «ihm fehle jeglicher moralischer Kompass» so Kreisel. Kauliski bekennt sich als Sprecher der sogenannten «Frankfurter Freigeister».

Anja Kreisel (Linke)

Ich will und kann das so nicht mehr hinnehmen. Das ist nicht mein Frankfurt!

Anja Kreisel (Die Linke)


Laut Kreisel reagierten Demonstrierende mit Rufen wie «Klimakleber» oder «Euch sollte man alle erschießen!». Ohne den Einsatz der Polizei wäre es wohl auch zu körperlicher Gewalt gekommen, Tritte wurden aktiv verhindert.

«Lasst uns nicht den Lautesten den Raum überlassen, besonders wenn sie Rassisten, Antisemiten und Spalter sind. Ob auf der Straße, am Arbeitsplatz oder im Familienchat: Wir brauchen Solidarität, kein hohles Spalter-Geschrei. Wer nur hetzt und keine Lösungen hat, verdient kein Publikum.» schreibt Anja Kreisel weiter auf ihrer Facebook-Seite.

Der Stadtverordnete Jan Augustyniak, der sich ebenfalls auf die Straße setzte, schrieb am Montagabend auf seinem Instagram-Profil in Anlehnung an den Ton Steine Scherben Song «Macht verrückt was euch verrückt macht». Zur Spontanen Blockade gegen das Querdenkermileu sagte Augustyniak gegenüber der Oderwelle heute, dass die thematische Selbstgefälligkeit des Querdenkermileus niemanden weiterhilft. Die wirklichen Probleme seien hohe Mieten, der rasant fortschreitende Klimawandel, der Mensch und Natur um ihre Existenz bringt sowie die immer weiter steigenden Lebensmittelpreise und die daraus entstehenden horrenden Lebenshaltungskosten.

Jan Augustyniak (DIE LINKE)

«Macht verrückt was euch verrückt macht»


«Das gilt es anzupacken und sich nicht an einer Täter-Opfer-Umkehr in Putins Vernichtungskrieg gegen die Ukraine in Melange mit Ablehnung von Corona-Schutzmaßnahmen und der Behauptung nicht vorhandener Meinungsfreiheit zu wähnen, während man selber unter Ausnutzung eben dieser munter durch alle möglichen Verschwörungserzählungen reitet.» so Augustyniak gegenüber dem Sender.

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