300 Unternehmensnachfolger jährlich in Ostbrandenburg gesucht

Im Handwerkskammerbezirk Ostbrandenburg mit insgesamt 11 500 Mitgliedsbetrieben stehen in jedem Jahr etwa 300 Unternehmensnachfolgen an. «Zwei Drittel davon sind erfolgreich, andere Firmen müssen schließen, weil sich keiner findet, der sie übernimmt, wenn der Chef in Rente geht», berichtete Michael Thieme, Sprecher der Handwerkskammer Frankfurt (Oder). Die Mehrzahl aller Betriebsübergaben im Handwerk erfolge noch immer innerhalb der Familie.

Allerdings sei diese Art der Bestandssicherung von Unternehmen in den vergangenen 15 Jahren rückläufig, weil sich Söhne oder Töchter vermehrt anderen, reizvolleren Berufen zuwänden – mit weniger Verantwortung für Personal, Modernisierung oder sichere Arbeitsplätze, sagte Thieme. «Sie haben die enorme Arbeitsbelastung oder auch Existenzsorgen ihrer Eltern erlebt.»

Deshalb müsse die Übernahme dieser Firmen durch andere forciert werden. «Dazu braucht es Lehrlinge, Gesellen, Meister. Deshalb muss die berufliche und die akademische Bildung in ein Gleichgewicht gebracht werden. Studienabbrecher nützen Deutschland nichts», sagte der Sprecher der Frankfurter Handwerkskammer.

© 91.7 ODERWELLE mit Material von dpa

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