Frankfurt zahlt jährlich fast 638 000 Euro mehr an Energiekosten für Straßenbeleuchtung

Brandenburgs Kommunen reagieren auf steigende Stromkosten mit energieeffizienter Straßenbeleuchtung. Vielerorts wird auf LED umgerüstet. In Potsdam gibt es sogar eine smarte, den Passanten begleitende Fußwegbeleuchtung. Von Christian Bark

Brandenburgs Kommunen geben jedes Jahr Hunderttausende Euro für Energiekosten für ihre Straßenbeleuchtung aus. Wegen steigender Preise rüsten nun viele auf energiesparende Leuchtmittel um. So muss die Landeshauptstadt Potsdam jährlich etwa 1,3 Millionen Euro an den Energieversorger zahlen. «Die Kosten sind nahezu gleichbleibend. Höhere Preise werden größtenteils durch Umrüstung auf LED abgefangen», sagt Potsdams Stadtsprecherin Christine Homann. Diese Leuchtdioden haben eine lange Lebensdauer und sparen Energie.

Besonders kostenintensiv seien Bereiche der öffentlichen Verkehrsanlagen, etwa wichtige Kreuzungen oder Fußgängerüberwege, die stärker beleuchtet werden müssen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Nach und nach würden sie modernisiert. «Herkömmliche Beleuchtungsanlagen werden sukzessive auf energieeffizientere und -sparende LED-Technik umgerüstet», sagt Homann. Bisher reagierten alle Anlagen mit Einbruch der Dämmerung. Neue erhielten intelligentere Systeme, die ein weiteres Dimmen ermöglichten.

In Frankfurt (Oder) sind die Energiekosten für Straßenbeleuchtung jährlich angestiegen, wie Stadtsprecherin Kora Kutschbach mitteilt. Trotz gesunkenen Verbrauchs gegenüber 2019 musste die Stadt demnach in diesem Jahr bisher fast 638 000 Euro mehr zahlen. «Dies begründet sich zum einen in stetig steigenden Strompreisen, zum anderen wird die Beleuchtungsanlage jedes Jahr erweitert», sagt die Stadtsprecherin.

Wenn ein Austausch des Leuchtkörpers etwa nach Beschädigung notwendig sei, kämen LED zum Einsatz. «Auch bei Neuplanungen wird auf energiesparende Varianten geachtet», sagt Kutschbach. Zwischen 23 Uhr und 2 Uhr morgens werde die Beleuchtung gedimmt. Fast 15 Prozent machten derzeit LED-Lichtpunkte aus, über 85 Prozent seien Natriumdampf-Hochdrucklampen (NAV). Neben dem Austausch steht in Frankfurt (Oder) auch die Reparatur maroder Erdkabel an, wie Kutschbach erklärt. Als weiterer Schwerpunkt stehe der Austausch vorhandener Holzmasten mit Oberlandleitungen auf der Investitionsliste.

Durch Modernisierungen konnte die Stadt Cottbus in den vergangenen vier Jahren Angaben zufolge ihren Energieverbrauch senken: Von 3,6 Millionen verbrauchten Kilowattstunden 2017 auf knapp 3,2 Millionen in diesem Jahr, heißt es von Stadtsprecher Jan Gloßmann. «In den kommenden fünf Jahren sollen weitere 2500 Leuchten durch den Einsatz von LED modernisiert und der Verbrauch dadurch weiter gesenkt werden», kündigt er an. Außerdem werde in Cottbus jede zweite Leuchte zwischen 20 und 6 Uhr, im Sommer zwischen 22 Uhr und 5 Uhr, abgeschaltet.

Auf intelligente Leuchten in LED-Technik setzt Potsdam. «Fuß- und Radwege abseits von Fahrbahnen, so auch Uferwege, erhalten neben dimmbarem auch mitlaufendes Licht», sagt Sprecherin Homann. Das smarte Beleuchtungssystem gibt es seit März etwa am Templiner See. Es ermögliche punktuell und bedarfsgesteuert optimale Sehverhältnisse für Passanten und Radfahrer. Erfasse der Sensor eine Person, steige die Beleuchtungsstärke dieser Leuchte für 90 Sekunden. Die je mit einem Sensor ausgestatteten LED-Leuchten sind Homann zufolge per Funk mit einem Lichtmanagementsystem vernetzt und könnten untereinander kommunizieren.

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