Brandenburgs Kommunen setzen auf klimafreundliche Fuhrparks

Brandenburgs Kommunen rüsten ihre Fuhrparks auf Elektroantriebe um, um klimafreundlicher zu werden. Auch mit Blick auf steigende Energiekosten schwingen sich Stadtmitarbeiter zudem für kleine Dienstfahrten immer mal wieder auf die Fahrradsattel. Von Christian Bark

Klimafreundliche Antriebsarten gewinnen in den Fuhrparks Brandenburger Kommunen an Bedeutung. Viele Städte und Gemeinden setzen mittlerweile auf Elektroautos, Fahrräder und E-Scooter.

«E-Fahrzeuge fahren emissionsfrei und somit umweltfreundlicher», erklärte etwa Potsdams Stadtsprecher Markus Klier. Im Fuhrpark der Landeshauptstadt sowie des Kommunalen Immobilienservices befinden sich zurzeit 125 Fahrzeuge, davon 20 mit Elektromotor. Hinzu kommen 41 Fahrräder, 17 Pedelecs und zwei Lastenräder.

Für die E-Fahrzeuge der Landeshauptstadt sind laut Klier genügend Lademöglichkeiten vorhanden. Die Fuhrparkunterhaltung koste jährlich einen höheren sechsstelligen Betrag. «Für eine umweltfreundliche und schnelle Belieferung der einzelnen Standorte werden zwei Fahrradkuriere eingesetzt», sagte der Stadtsprecher.

Ein Hybridauto befindet sich im 16 Fahrzeuge starken Fuhrpark von Frankfurt (Oder). «Ab November 2023 kommt ein Elektroauto hinzu», sagte Stadtsprecherin Madlen Werner. Dieses sei dann aufgrund geringer Laufleistung nur innerstädtisch unterwegs. Insgesamt sei der Umstieg auf Elektromobilität und die Unterstützung der Nutzung von Alternativangeboten wie Scooter, E-Bikes, öffentlichem Personennahverkehr geplant.

In Cottbus wird das Hauptamt ab Oktober ein Elektrofahrzeug als zentrales Poolfahrzeug den Nutzern bereitstellen. Es ist dann das erste im 38 Fahrzeuge großen Fuhrpark der Stadt, wie Stadtsprecherin Gabriele Bogacz berichtete. Dafür werde extra eine Ladesäule gebaut. Für eine ganze Flotte an E-Autos würde die derzeitige Ladeinfrastruktur nicht ausreichen.

Zwölf Dienstwagen mit Hybridantrieb zählt der Fuhrpark von Oranienburg (Oberhavel). «Bis 2035 will die Stadtverwaltung klimaneutral werden. Deshalb wird an vielen großen und kleinen Stellschrauben gedreht», erklärte Stadtsprecherin Eike-Kristin Fehlauer. «Wo immer es geht, werden die E-Bikes und das Lastenrad von den Mitarbeitern dem Dienstwagen vorgezogen», sagte sie. Erst ab einer bestimmten Kilometergrenze sei überhaupt die Nutzung des Dienstwagens zulässig.

Zwei E-Autos, ein Hybridfahrzeug und ein E-Lastenrad nutzt die Stadtverwaltung von Pritzwalk (Prignitz) derzeit. 36 Fahrzeuge unterhält die Stadt insgesamt, darunter viele Spezialfahrzeuge wie Transporter, wie Stadtsprecherin Beate Vogel mitteilte. Die Unterhaltung des Fuhrparks inklusive Kraftstoff kostet demnach jährlich 245 000 Euro.

Ebenso wie Private müssen auch die Städte mit steigenden Ausgaben rechnen. «Die Steigerung der Energiekosten macht sich bemerkbar», sagte die Cottbuser Sprecherin Bogacz. Auch das Leasing sei aufgrund der Energiekosten in der Automobilindustrie teuer geworden. Weniger gefahren werde deswegen aber nicht. «Die Aufgaben müssen unabhängig von den Kosten erledigt werden und die Stadt muss ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen», sagte die Sprecherin.

© 91.7 ODERWELLE mit Material von dpa

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