Gysi: Linke muss wieder zu Ostidentität zurückfinden

Der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, fordert nach dem schlechten Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl eine stärkere Fokussierung auf den Osten Deutschlands. Die Linke müsse wieder zu ihrer Ostidentität zurückfinden, schrieb der frühere Fraktionschef in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift «Super Illu». Die Partei, die inzwischen mehrheitlich aus Mitgliedern aus den alten Bundesländern bestehe, habe den Fehler begangen, die Ostidentität einzuschränken. Diese Rolle nehme inzwischen immer stärker die AfD war. Gysi forderte unter anderem «einmal im Monat einen Antrag zur Situation in Ostdeutschland» im Bundestag einzubringen.

Als weitere Gründe für das schlechte Ergebnis nannte er unter anderem die Zerstrittenheit der Linken. Bei der Bundestagswahl war sie von 9,2 auf 4,9 Prozent abgerutscht und nur deshalb nicht an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert, weil drei Abgeordnete, darunter Gysi selbst, ihre Wahlkreise direkt gewannen. Holt eine Partei drei oder mehr Direktmandate, bekommt sie laut Bundeswahlgesetz auch Sitze nach ihrem Zweitstimmenergebnis, selbst wenn sie die Fünf-Prozent-Hürde nicht überspringt.

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