Kommunen weiter mit Unterbringung beschäftigt

Täglich kommen weitere Geflüchtete aus der Ukraine in Brandenburg an. Nicht alle bleiben. Für diejenigen, die nicht weiterziehen, suchen Kommunen und Land nach Unterkünften.

Die Kommunen in Brandenburg kümmern sich weiter um die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine. Es bestehe eine hohe Auslastung in allen Kreisen, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums nach einer internen Schalte der Kommunen am Mittwoch. Weiterhin werde überall versucht, zusätzliche Unterkünfte beispielsweise in Hotels zu schaffen, um die Menschen unterzubringen.

Die Stadtverwaltung Frankfurt (Oder) teilte mit, in der Gemeinschaftsunterkunft Seefichten seien «noch leichte Kapazitäten verfügbar». Die Belegung ändere sich allerdings täglich, da manche nur für einzelne Tage in der Unterkunft blieben, so Sprecherin Kora Kutschbach. «Insgesamt werden die Aufnahmekapazitäten derzeit stadtweit ausgebaut.» Die meisten Menschen aus der Ukraine passierten Frankfurt (Oder) nur auf der Durchreise, für viele gehe es weiter nach Hannover oder Berlin und von dort aus für einige noch einmal woandershin.

An den Standorten der Zentralen Ausländerbehörde sind in diesem Jahr bislang 2488 Geflüchtete mit Bezug zur Ukraine registriert worden, wie das Innenministerium mitteilte. Den Angaben zufolge wurden allein am Dienstag 114 gezählt. Hinzu kommen inzwischen mehr als 4900 Flüchtlinge, die in den Kommunen des Landes untergebracht worden sind – laut Sozialministerium rund 200 mehr als am Dienstag. Dabei können sich die Zahlen für Registrierung und Unterbringung überschneiden. Das Sozialministerium geht davon aus, dass es weit mehr Geflüchtete sind, denn es besteht keine Pflicht, sich bei den Sozialämtern zu melden.

Für den Stopp in Frankfurt (Oder) sowie diejenigen Ankommenden, die in der Stadt bleiben, springt das Deutsche Rote Kreuz ehrenamtlichen Helfern am Bahnhof bei der Erstversorgung bei. «Wir haben nun zwölf Mitarbeiter hier, die die Ehrenamtlichen hier unterstützen», sagte Jule-Sophie Hermann vom Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree.

Die Hilfsorganisation geht davon aus, dass mehr Menschen in den kommenden Tagen in der Stadt an der deutsch-polnischen Grenze ankommen werden. Daher baut der Verband seine Hilfsangebote vor Ort aus. «Wir brauchen dringend weiteres Personal – ehrenamtlich und auch hauptamtlich.» Auch Dolmetscher für die ukrainische und russische Sprache würden gesucht. «Hier kommen jede Stunde Züge an, Busse ohne Zeitplan.»

«Unsere Ehrenamtler haben zwei Jahre Pandemie hinter sich. Einige haben dann noch bei der Flutkatastrophe im Ahrtal geholfen – sie halten nicht mehr lange durch.»

Jule-Sophie Hermann vom DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree

Die Arbeiterwohlfahrt stellt zusätzliches Personal für die Arbeit mit Ukraine-Geflüchteten ein. So sollen die zusätzlichen Mitarbeiter die Stadt bei der Koordinierung der Wohnungstauschzentrale unterstützen. Angela Schweer, Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverband Potsdam, sagte: «Aktuell werden vor allem Übersetzerinnen und Übersetzer gesucht sowie Menschen, die bei der Annahme, dem Sortieren oder bei der Ausgabe der Sachspenden unterstützen können.»

Der Verband hat die Koordination der zahlreichen Ehrenamtlichen übernommen, die sich in der Stadt für die Geflüchteten engagieren. «Es ist unglaublich, was die Potsdamerinnen und Potsdamer in den letzten Tagen und Wochen für die ukrainischen Geflüchteten auf die Beine gestellt haben», so die Sozialbeigeordnete und Leiterin des Ukraine-Stabes Brigitte Meier. «Für dieses große ehrenamtliche Engagement möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken.» Meier betonte, wie wichtig es sei, das Ehrenamt zu koordinieren, um es langfristig, effektiv und sicher nutzen zu können.

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