Landeselternrat: Wir laufen halb geschützt in die Omikron-Welle

Der Brandenburger Landeselternrat hat dem Bildungsministerium mit Blick auf die derzeit hohen Infektionszahlen bei Kindern vorgeworfen, viel zu spät auf die Omikron-Welle reagiert zu haben. Drei Tests pro Woche reichten nicht aus, das zeigten die hohen Infektionszahlen, sagte Sprecher René Mertens der Deutschen Presse-Agentur. «Die täglichen Tests, die wir schon im November gefordert haben und die nach den Winterferien kommen sollen, kommen zu spät. Wir laufen nur halbgeschützt in die vierte Welle», warnte er.

Das Ministerium habe die Corona-Tests, die über den Zentraldienst der Polizei beschafft werden, nicht rechtzeitig bestellt. Die Versorgung der Schulen mit Tests laufe zudem landesweit sehr unterschiedlich, sagte Mertens. Derzeit testen sich Schülerinnen und Schüler dreimal in der Woche auf das Coronavirus.

Das Bildungsministerium plant bereits, dass Schülerinnen und Schüler voraussichtlich ab Mitte Februar fünfmal pro Woche getestet werden sollen, und verweist darauf, dass die Tests zunächst geordert werden mussten. Ab 7. Februar gilt zudem eine Testpflicht für Kinder im Alter von einem Jahr bis zur Einschulung in Kindertagesstätten und Kindertagespflegestellen. Die Träger sollen die Antigen-Schnelltests den Eltern kostenlos zur Verfügung stellen.

Die Coronafälle unter Fünf- bis Neunjährigen haben nach Daten des Landesamtes für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) deutlich zugenommen. Potsdam hatte am Donnerstag mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 4140 landesweit den höchsten Wert in dieser Altersgruppe erreicht. Das heißt: Binnen einer Woche haben sich rund vier Prozent der Kinder dieser Altersklasse nachweislich angesteckt. Auch in den Kreisen Teltow-Fläming (3685) und Dahme-Spreewald (3302) war die Zahl der Corona-Ansteckungen in dieser Altersgruppe je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen hoch.

Die explodierenden Zahlen an Grundschulen und weiterführenden Schulen bei den Omikron-Fällen sprächen für sich, so der Sprecher. Allein an der Schule, wo er Elternsprecher sei, hätten sich die Zahlen innerhalb einer Woche verdoppelt – von 25 auf 50 Fälle. Eine Alternative sei, Schulen wieder dicht zu machen. Das wolle niemand, so Mertens. «Wenn Brandenburg eins nicht kann, dann ist das Fernunterricht.»

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