Die Stadt Frankfurt (Oder) bekommt für ihre Bewerbung als Standort für das Zukunftszentrum Deutsche Einheit Unterstützung aus dem brandenburgischen Landtag.
Fünf Fraktionen – die AfD war nicht dabei – stellten gemeinsam den Antrag, die Grenzstadt zu unterstützen. In einer namentlichen Abstimmung votierten 55 Abgeordnete dafür, 18 dagegen. Zudem gab es eine Enthaltung. Auch Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke (Linke) war während der Debatte im Landtag.
«Frankfurt (Oder) sei eine ostdeutsche Stadt mit tiefgreifender Transformationsgeschichte. Sie ist geprägt von Brüchen, die weit über die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges und die Erfahrungen der Wendezeit hinausgehen», heißt es in der Begründung zum Antrag der Fraktionen von SPD, Grünen, CDU, Linken und BVB/Freie Wähler. Als ein Aushängeschild wurde unter anderem die Europa-Universität Viadrina genannt. Die AfD im Landtag kritisierte, sie sei als größte Oppositionsfraktion zuvor nicht gefragt worden, ob sie den Antrag unterstützen wolle.
Frankfurt (Oder) will den Zuschlag als «Stadt der Brückenbauer» bekommen. Auch Berlin und Mecklenburg-Vorpommern kündigten Unterstützung an. Konkurrenz bekommt die Stadt an der Grenze zu Polen von Städten aus Thüringen und Sachsen. Unter anderem ist Jena unter den Kandidaten.
Das Zukunftszentrum soll bis 2028 in einer ostdeutschen Stadt entstehen und Forschung, Begegnung und Ausstellungen zu Fragen der Transformation ermöglichen. Die Bundesregierung will mit dem Zentrum die Erfahrung der Ostdeutschen mit Wandel und Umbrüchen würdigen. Die Bewerbungsphase läuft bis Ende September.
© 91.7 ODERWELLE mit Material von dpa