Gemeinsam gegen Rassismus – Hochschulleitung der Viadrina im Dialog mit Studierenden

Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).

Die Leitung der Europa-Universität Viadrina hat am Montag, Studierende und Interessierte zu einem offenen Austausch zur aktuellen Situation und Debatte rund um die Vorwürfe rechtsextremer Vorfälle im Universitätssportclub USC sowie dem queerfeindlichen und rechtsmotivierten Vandalismus gegen die Hochbeete auf dem Universitätsplatz eingeladen.

Einig waren sich die Universitätsleitung, der Vorstand des USC und die Studierenden in ihrer Entschlossenheit, jeglicher Form rechtsextremer, rassistischer und diskriminierender Äußerungen und Verhaltensweisen auf dem Campus und im Sportclub entschieden entgegenzutreten und diese nicht zu tolerieren (Oderwelle berichtete).

Offener Austausch zur aktuellen Situation und Debatte rund um die Vorwürfe rechtsextremer Vorfälle auf dem Campus der Viadrina.
© Foto: FF24.NEWS Offener Austausch zur aktuellen Situation und Debatte rund um die Vorwürfe rechtsextremer Vorfälle auf dem Campus der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).

„In kritisch-konstruktiver Atmosphäre haben wir gemeinsam konkrete Maßnahmen vereinbart, mit denen wir uns auch weiterhin entschieden und sichtbar gegen jede Form von Diskriminierung, Rassismus und Rechtsradikalismus stellen“, so Janine Nuyken, Vizepräsidentin der Viadrina für Transfer und Campus.

„Es ist unser Ziel, gemeinsam mit dem USC die Atmosphäre in den Übungsräumen des USC so weiterzuentwickeln, dass sich dort alle unseren Studierenden wohlfühlen können. Darauf werde ich in meiner Rolle als Vorstandsmitglied des USC mit Nachdruck hinwirken“, sagt Robert Nissen, Kanzler der Europa-Universität. „Die in einem offenen Brief des studentischen ‚Aktionsbündnis Viadrina‘ vom 8. Dezember erhobenen Vorwürfe, dass verfassungsfeindliche, rechtsextreme Symbole im USC offen zur Schau gestellt werden und ,salonfähig‘ sind und Mitarbeitende des USC dagegen mutmaßlich nicht tätig werden, nehmen wir sehr ernst und haben diesbezüglich in enger Rücksprache mit dem Vorstand des USC auch rechtliche Schritte eingeleitet“, versichert der Viadrina-Kanzler weiter (Oderwelle berichtete). Zudem habe der USC Gespräche mit den Mitarbeitenden zu den Vorwürfen geführt. Der Kanzler ist qua Amt Mitglied im Vorstand des USC, der als eigenständiger Verein eingetragen ist und allen Interessierten für eine Mitgliedschaft offensteht.

Vereinbart wurde:

  • Dass der USC seine Hausordnung bis Februar 2024 überarbeitet, um offen rassistisch und diskriminierend agierenden Mitgliedern den Zutritt verweigern zu können. Zusätzlich wurde vereinbart, dass im ersten Halbjahr 2024 die Vereinssatzung entsprechend überarbeitet wird. Bereits am 25. Oktober war mit Martin Hampel ein Mitglied in den Vorstand gewählt worden, der Erfahrung hat in der Präventionsarbeit und bei der Sensibilisierung zum Thema Rechtsradikalismus. Er kündigte bei dem Austausch am 11. Dezember verpflichtende Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Beschäftigten des USC an.
  • Vor Ende des Wintersemesters im Februar 2024 soll ein nächster Austausch mit den Studierenden stattfinden. 


„Danke an die über 100 Studierenden und am Thema Interessierten, die so kritisch, engagiert und konstruktiv mit uns diskutiert haben“, so Janine Nuyken. „Es zeigt uns, wie engagiert sich unsere Studierenden für die Viadrina und den Studienstandort einsetzen. Wir freuen uns, dass wir heute ins Gespräch gekommen sind, uns auf nächste Schritte verständigt haben und auch weiter im Gespräch bleiben.“

Auf den offenen Brief hatte Viadrina-Präsident Prof. Dr. Eduard Mühle erklärt: „Es ist für uns schwer zu ertragen, wenn unsere Studierenden in ihrer Universitätsstadt durch rechtsextreme Äußerungen und Vandalismus beeinträchtigt werden. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, dafür, dass sich unsere Studierenden sicher fühlen, frei bewegen und engagieren können. Wir sehen es als unsere Aufgabe, gemeinsam gegen Rassismus und Rechtsextremismus einzutreten.“

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