Polizisten in Frankfurt zu Silvester mit Pyrotechnik angegriffen

Archiv: Einsatzfahrzeug der Polizei Brandenburg

Unbekannte haben in der Silvesternacht in Frankfurt (Oder) die Polizei mit Feuerwerk angegriffen. Zunächst beschossen sie einen Einsatzwagen der Bereitschaftspolizei mit Pyrotechnik. Als Polizisten die drei Männer stellen wollten, feuerten diese weitere Böller gegen die Polizei ab. Verletzt wurde bei der Attacke niemand, wie die Polizei weiter mitteilte. Die Tatverdächtigen seien zunächst unerkannt entkommen.

Einer der Unbekannten verlor weiteren Angaben nach auf der Flucht einen Beutel, in dem sich unerlaubte Pyrotechnik der Klasse F3 befand. Erworben werden durfte in Deutschland Feuerwerk der Gefahrenklassen F1 und F2. Alles darüber hinaus ist nur ausgebildeten Feuerwerkern erlaubt.

Polizei-Gewerkschaft fordert Raketen- und Böllerverbot

Unterdessen fordert die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) ein Böller- und Raketenverbot für Privatleute. «Wir glauben nicht, dass die Bevölkerung in größeren Teilen an Silvester Pyrotechnik selbst zünden muss», sagte GdP-Sprecher Benjamin Jendro am Montag der dpa.

Das Knallen und Böllern gehört für viele zur Silvesternacht dazu.
© Foto: Pixabay / meineresterampe Das Knallen und Böllern gehört für viele zur Silvesternacht dazu.

Um das Verbot umzusetzen, müsse sich die Bundesregierung für ein bundesweites Verkaufsverbot entscheiden. «Je weniger verkauft wird, desto weniger wird auch damit herumgeschossen. Und irgendwann sind wir vielleicht an einem Punkt, an dem komplett darauf verzichtet wird», so Jendro.

Sinnvoll aus seiner Sicht: Feuerwerke, die von Profis organisiert werden, etwa auf bezirklicher Ebene. Auch eine gewisse Abstufung sei nötig. «Ich würde jetzt keine Knallerbsen und Wunderkerzen verbieten», sagte Jendro. Auch in einem niedersächsischen Dorf gehe es sicher ruhiger und ungefährlicher zu als in Ballungsräumen. Ein Verkaufsverbot hätte aber praktisch ein bundesweites Böller- und Raketenverbot zur Folge.

In mehreren Städten waren Polizei- und Rettungskräfte in der Silvesternacht bei ihrer Arbeit behindert sowie mit Böllern und Raketen beschossen worden. Nirgends nahmen diese Attacken jedoch ein solches Ausmaß an wie in Berlin. Feuerwehr und Polizei zählten in der Hauptstadt insgesamt 33 verletzte Einsatzkräfte.

Es seien nicht nur gezielte Angriffe, sondern auch fehlgeleitete Raketen, die Kollegen verletzt hätten, sagte Jendro. Oft sei unklar, wo ein Geschoss herkomme.

Eine Ausweitung von Böllerverbotszonen wie von der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) in die Diskussion gebracht, sei aus seiner Sicht keine Lösung. «Böllerverbotszonen ergeben keinen Sinn», sagte Jendro. Das Personal, das dort im Einsatz sei, fehle an anderer Stelle. «Aus unserer Sicht muss man eine Böllerverbotszone machen und die heißt: ganz Berlin».

© 91.7 ODERWELLE mit Material von dpa

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