Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal unterstützt Forderung nach bezahlbarem Semesterticket

Die in der Interessengemeinschaft Semesterticket organisierte Brandenburger Studentenschaft lehnt eine vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) geforderte Preiserhöhung für das Semesterticket ab. Der Preis von derzeit 170 Euro pro Semester für Studenten der meisten Brandenburger Hochschulen beziehungsweise 188,16 Euro für Studenten der Uni Potsdam müsse wie in Berlin eingefroren werden, sagte der Verhandlungsführer der Interessengemeinschaft Semesterticket, Matthias Weingärtner, am Dienstag. Die IG Semesterticket vertritt nach seinen Angaben sechs der acht staatlichen Hochschulen im Land, so auch die Europa-Universität Viadrina.

Nach Angaben des VBB soll der Preis für das Semesterticket in Brandenburg bis zum Wintersemester 2023/24 schrittweise auf 245 beziehungsweise 243 Euro an der Uni Potsdam steigen. In den vergangenen Jahren seien die Kosten bei den Verkehrsunternehmen deutlich gestiegen, während die Preise für die Semestertickets vergleichsweise stabil geblieben seien, sagte VBB-Sprecher Joachim Radünz zur Begründung. In Berlin hätten Zuschüsse des Landes dazu geführt, dass dort Studenten seit zehn Semestern 193,80 Euro für ihr «Semesterticket ABC» zahlten.

«Während der VBB bei den Fahrpreisen und sonstigen Abonnements in der Corona-Zeit diesen Winter ausdrücklich keine Preiserhöhung plant, sollen die Ticketpreise für die Studenten schrittweise um 75 Euro angehoben werden», kritisierte Weingärtner. Dabei seien gerade die Studenten von der Corona-Pandemie besonders betroffen, weil viele Nebenjobs weggebrochen seien.

Weingärtner verwies darauf, dass die Auszubildenden das Azubiticket für 365 Euro im Jahr in ganz Brandenburg nutzen könnten. Die Studenten seien in einer vergleichbaren finanziellen Situation, sollten aber viel mehr zahlen. Weingärtner forderte die Landesregierung auf, zumindest die geplante Preiserhöhung für die Studenten zu übernehmen. Mittelfristig müsse es auch ein Semesterticket für 365 Euro im Jahr geben, meinte er.

Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal unterstützt Forderung nach bezahlbarem Semesterticket
Die Präsidentin der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Prof. Dr. Julia von Blumenthal, unterstützt die Forderung des Allgemeinen Studentischen Ausschuss (AStA) der Viadrina nach einem bezahlbaren Semesterticket. Zum Ausgang der Urabstimmung über ein Semesterticket für 245 Euro an der Europa-Universität Viadrina sagt sie:

„Das Ergebnis der Urabstimmung bedeutet eine reale Gefahr, dass es ab dem Sommersemester 2022 kein Semesterticket mehr gibt. Jetzt müssen der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und die Landesregierung Verantwortung übernehmen und eine Lösung finden. Wir haben ein großes Interesse daran, dass unsere Studierenden zu vertretbaren Preisen zu uns kommen, egal wo sie wohnen. Bezahlbare ökologische Mobilität gehört zu einem zeitgemäßen Hochschulstandort dazu. Die Studierenden sind darauf angewiesen – nicht nur für ihr soziales Leben und familiäre Kontakte, sondern auch, um beispielsweise Nebenjobs, Praktika oder Exkursionen ohne finanzielle Nöte erreichen zu können. Wir unterstützen daher eine Preisgestaltung, die mit dem Azubi-Ticket vergleichbar ist.“

Zwischen dem 8. November und dem 12. November waren alle Viadrina-Studierenden aufgerufen, darüber abzustimmen, ob sie ein Semesterticket für langfristig 245 Euro pro Semester befürworten. Im Ergebnis hatten 54,7 Prozent der Wahlbeteiligten mit Nein und 44,36 Prozent mit Ja gestimmt.

Derzeit erwerben alle Viadrina-Studierenden mit ihrer Einschreibung ein Semesterticket für 170 Euro, das ihnen die Nutzung des gesamten Streckennetzes im Verkehrsverbund Berlin Brandenburg ermöglicht. Zum Ende des Wintersemesters 2021/2022 läuft der Vertrag zwischen dem Allgemeinen Studentischen Ausschuss der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) über dieses Semesterticket aus. Die vorgelegten Preislisten des VBB für einen neuen Vertrag sehen eine stufenweise Preiserhöhung von insgesamt 75 Euro bis zum Wintersemester 2023/24 vor. Eine so umfangreiche Preiserhöhung des Semestertickets sei eine grundlegende Angelegenheit der Studierendenschaft, daher habe der AStA eine Urabstimmung anberaumt, so die Vorsitzende des Allgemeinen Studentischen Ausschuss der Viadrina, Ira Helten.

Ziel des AStA ist die Einführung eines 365-Euro-Tickets, das es für Auszubildende seit 2019 in Brandenburg gibt. Dafür setzt sich der AStA der Viadrina gemeinsam mit der Berlin-Brandenburg weiten Interessengemeinschaft Semesterticket (IG SemTix) ein. Das Präsidium der Europa-Universität Viadrina unterstützt diese Forderung des AStA.

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