Helenesee: Land findet keine Unternehmen für Explorierung

Die Abrutschung am Helenesee 2021

Die Sanierung des Helenesees in Ostbrandenburg gestaltet sich derzeit weiterhin problematisch. Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach sieht den See noch bis mindestens 2026 gesperrt.

Laut Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) findet das Land Brandenburg kein Unternehmen, dass mit der Explorierung beauftragt werden kann. Fachfirmen, die sich auf diese Art von Bodenuntersuchungen spezialisiert haben, seien laut Steinbach gut ausgelastet und geben derzeit keine Angebote für eine Durchführung am Helenesee ab. Dadurch geht Zeit verloren. Man wolle jetzt versuchen, die Ausschreibung weiter zu fassen, um an andere Unternehmen heranzukommen, so der Minister.

Demnach werden die Vorarbeiten noch bis mindestens 2023 andauern, sodass dann erst die eigentlichen Sanierungsarbeiten starten können. Diese werden – je nach Sanierungskonzept – mindestens zwei weitere Jahre in Anspruch nehmen.

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach sagte gegenüber dem Frankfurter Privatsender 91.7 ODERWELLE:

„In den nächsten drei bis vier Jahren sehe ich keinen Badebetrieb oder Touristischen Betrieb am See“

© Foto: FF24.NEWS Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD)

Auch sei ein weiteres Problem, dass die Lastenverteilung zwischen dem Land Brandenburg und dem Bund nach wie vor unklar sei. Man rechne mit Sanierungskosten von mindestens 60 Millionen Euro. Jörg Steinbach spricht von einem 3-Stufenplan, der vorsieht, dass als erstes der Boden des Sees untersucht wird. Aus den Ergebnissen dieser Untersuchung wird dann ein Sanierungskonzept erstellt und die letzte Stufe sieht die Umsetzung des Konzeptes vor.

Radiobeitrag von 91.7 ODERWELLE – Frankfurts Stadtradio

Das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) hatte das auch als «kleine Ostsee» überregional beliebte Badegewässer – eine ehemalige Tagebaugrube – im Mai 2021 vor Pfingsten aus Sicherheitsgründen sperren lassen. Die Sperrung erfolgte auf einer Gesamtlänge von 1350 Metern, nachdem am Ostufer massive Rutschungen festgestellt worden waren.

Bei dem bis zu 60 Meter tiefen Gewässer handelt es sich um das Restloch der früheren Braunkohlegrube «Helene», die von 1943 bis 1958 betrieben worden war. Danach wurde der Tagebau nach Angaben des LBGR als unwirtschaftlich aufgegeben und lief bis etwa 1970 voll Grundwasser. Abgerutschte Böschungen und Teilsperrungen hatte es im Laufe der Jahre immer wieder am Helenesee gegeben. Das Südufer wurde bereits 2010 gesperrt.

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