Lichtspieltheater als Kunstraum – Ausstellung «Filmriss» eröffnet

Das ehemalige Lichtspieltheater der Jugend in der Heilbronner Straße.

Das ehemalige Lichtspieltheater der Jugend in Frankfurt (Oder) wird bereits vor seinem geplanten Umbau zum Museum ein Ort für Kunst. Der marode Charme des verfallenden Gebäudes bietet Inspiration für künstlerische Arbeiten und Ausstellungen. Am Samstag wurde die Schau «Filmriss» der Künstlerinnen-Gemeinschaft «Endmoräne» durch Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) eröffnet.

Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) im Gespräch mit der ODERWELLE.
© Foto: Christian Budschigk Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) im Gespräch mit der ODERWELLE.

Die Oderstadt habe sich zu einem der spannendsten Kultur-Hotspots Brandenburgs entwickelt, zeigte sie sich begeistert. Die Ausstellung wurde vom Kulturministerium, der Stadt, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und dem Ministerium für Wirtschaft gefördert.

Für die Ausstellung haben sich die Künstlerinnen bei einer Werkstatt 14 Tage lang mit den Räumlichkeiten des einstigen Kinos vertraut gemacht. Entstanden sind nach Ministeriumsangaben temporäre Arbeiten, die sich mit den Besonderheiten des Ortes und dem Verfall auseinandersetzen. Die Schau ist bis zum 17. Juli 2022 zu sehen.

Im Verein Endmoräne arbeiten seit 32 Jahren bis zu 20 individuell arbeitende Künstlerinnen in einer losen Gruppe zusammen. Einmal jährlich werden Kunstprojekte an verlassenen Orten realisiert und lokale Akteure einbezogen. Durch die Ausstellung werde ein gerissener Film geradezu weitergedreht und um neu hinzukommende Erzählungen und Bilder erweitert, sagte die Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseums für Moderne Kunst, Ulrike Kremeier.

«Vergangenheit und Bedeutung des Gebäudes sind eng mit vielen Frankfurter Lebensgeschichten verbunden», ergänzte Oberbürgermeister René Wilke (Linke). Umso spannender seien die Reflexionen der Künstlerinnen mit einem Blick von außen.

Das Lichtspieltheater wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als erstes Kino in Frankfurt (Oder) gebaut und nach starken Zerstörungen im Krieg 1954 wiedererrichtet. Bis zur Schließung 1998 wurde das Kino unter anderem für Kulturveranstaltungen genutzt. 2019 übernahm die Stadt das denkmalgeschützte Gebäude und stellt es für den Bau des neuen Standortes des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst (BLMK) in der Oderstadt zur Verfügung. Baustart soll 2025 sein, eröffnet werden soll das Museum Ende 2028. Das Land unterstützt den Umbau mit 11,5 Millionen Euro.

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