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In Brandenburgs Selbsthilfegruppen herrschte während der Corona-Pandemie vorwiegend Funkstille. Nun werden viele der Gruppen wieder aktiv, auch wenn es einige von ihnen nicht mehr gibt. Dafür hat die Digitalisierung in dem Bereich zugenommen.
Die Corona-Pandemie hat für die Selbsthilfegruppen in Brandenburg herbe Einschnitte bedeutet. Einige Gruppen haben die Zeit nicht überstanden. «Vor allem viele überalterte Gruppen haben ihre Arbeit nicht wieder aufgenommen», sagt Anke Polkowski, Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfekontaktstellen Brandenburg (LAGS).
Gut 1200 Gruppen gebe es aktuell noch im Land. Beratung und Vermittlung finden sie unter anderem bei den derzeit 22 Selbsthilfekontaktstellen in Brandenburg, die sich 2020 in der LAGS zusammengeschlossen haben. «Wir unterstützen bei Gruppengründungen, der Organisation, Öffentlichkeitsarbeit und Suche nach Räumlichkeiten», erklärt Polkowski, die die Selbsthilfekontaktstelle für Potsdam-Mittelmark in Teltow leitet.
Selbsthilfegruppen, die mindestens sechs Mitglieder haben und kontinuierlich arbeiten, können bei den gesetzlichen Krankenkassen eine Finanzierung beantragen. Trotz Corona ist die Zahl der Anträge in den vergangenen fünf Jahren konstant geblieben, wie Antje Harms, Sprecherin des Verbands der Ersatzkassen Berlin-Brandenburg, informiert. 697 Anträge seien es 2022 gewesen. Fast 478 000 Euro seien in dem Jahr zur Verfügung gestellt worden. Förderbare Leistungen seien etwa Miet-, Sach- oder Reisekosten, aber auch Kontoführungsgebühren.
Das hatte Jürgen Kontak so noch gar nicht alles gewusst. «Für die Förderung brauchen wir ein Konto und das kostet Gebühren», sagt er. Seit 30 Jahren ist er Mitglied in der Selbsthilfegruppe für trockene Alkoholiker in Wittstock (Ostprignitz-Ruppin), leitet sie seit über 20 Jahren. «Zuletzt sind wir leider weniger geworden, Corona hat doch seine Spuren hinterlassen», sagt Kontak.
Jeden Montagabend finden die Treffen im Wittstocker Teilhabezentrum statt, das durch die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Ostprignitz-Ruppin mitbetrieben wird. Dort gibt es fünf weitere Selbsthilfegruppen, etwa für Parkinson und auch für Depressionen. Psychische Erkrankungen dominieren in den Gruppen, wie Awo-Sozialpädagogin Katrin Ulmer sagt.
Während der Pandemie seien die Gruppen telefonisch in Kontakt geblieben, es fanden aber auch Spaziergänge statt. Einige wenige Gruppen gebe es nicht mehr, dafür seien neue hinzugekommen. Und die Gruppe für Parkinson-Erkrankte sei kürzlich wieder aktiv geworden.
Die Wichtigkeit der Selbsthilfegruppen unterstreicht Andrea Hardeling, Geschäftsführerin der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen. «Die Gruppen sind gerade für Menschen mit einer Suchterkrankung oder auch für Angehörige von Betroffenen sehr hilfreich, um eine dauerhafte Abstinenz zu unterstützen», sagt sie.
Auf dem Portal der Landesstelle sind in dem Zusammenhang aktuell 165 Selbsthilfegruppen gelistet. Wie Anke Polkowski verweist auch Andrea Hardeling auf die Digitalisierung bei der Selbsthilfe, die während Corona vorangeschritten sei. Videokonferenzen hätten Einzug in die Selbsthilfe gefunden.
Eine große Fachtagung zum Thema findet am Sonntag, 12. März, in Potsdam statt. Die 28. Sucht-Selbsthilfetagung trägt den Titel «Wir, du, ich und die Sucht – Wenn die Familie (mit)betroffen ist». Sie wird auch online übertragen.
© 91.7 ODERWELLE mit Material von dpa
Geschrieben von: MK
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