Weihnachten mit Corona-Regeln – Verstöße können teuer werden

In diesem Jahr stehen Weihnachten und Silvester erneut unter dem Zeichen von Corona. Die Regeln schränken den Alltag weiter ein. Dazu kommt, dass bei Verstößen Bußgelder in bis zu vierstelliger Höhe drohen.

In Brandenburg gelten über Weihnachten und Silvester bis mindestens zum 11. Januar für private Treffen, Demonstrationen und Großveranstaltungen schärfere Regeln. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält die neuen Beschränkungen für nötig, um die Krankenhäuser zu entlasten. Die Impfquote ist aus seiner Sicht trotz gestiegener Nachfrage noch zu niedrig.

Was muss ich bei Treffen mit Familie und Freunden beachten?

Ob draußen auf der Straße oder zuhause beim Essen der Weihnachtsgans: Wenn jemand ohne Corona-Impfung dabei ist, darf man sich nur noch mit bis zu zwei Leuten aus einem anderen als dem eigenen Haushalt treffen. Wenn alle geimpft oder genesen sind, gibt es seit 15. Dezember Obergrenzen: Dann dürfen im Freien nicht mehr als 200 Menschen und in Innenräumen nicht mehr als 50 Menschen zusammen sein.

Kann ich große Konzerte oder andere große Veranstaltungen besuchen?

Ja, aber unter Bedingungen: Nur noch maximal 1000 Menschen dürfen dabei sein, wenn es sich um eine Sport- oder Kulturveranstaltung handelt. Davon sind zum Beispiel Autokinos ausgenommen.

Gibt es auch an Silvester und Neujahr wieder Einschränkungen?

Ja, wie im vergangenen Jahr sind Ansammlungen auf Plätzen verboten, auf denen viele Leute zusammenkommen. Die Kommunen müssen definieren, welche Plätze das sind. Auch Böller sind wieder tabu.

Für Demos gab es bisher keine Beschränkungen – was gilt jetzt?

Auch für Versammlungen gibt es eine Obergrenze. Im Freien dürfen nur bis zu 1000 Menschen an Demos teilnehmen, dazu gelten Maskenpflicht und Mindestabstand. In Cottbus nahmen laut Polizei am 11. Dezember 3500 Menschen an einer Demo gegen Corona-Beschränkungen teil. In Innenräumen darf die jeweilige Kapazität an Menschen nur bei Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern ausgenutzt werden.

Was ist, wenn man gegen die Regeln verstößt?

Wer bei einer Demonstration keine Maske trägt oder gegen die Kontaktbeschränkungen verstößt, dem droht ein Bußgeld zwischen 100 und 500 Euro. Noch teurer kann es werden, wenn man tanzt, obwohl man nicht darf: Wenn Gäste trotz des Verbotes in Diskotheken und Clubs tanzen, ist ein Bußgeld zwischen 100 und 1000 Euro möglich.

Die Zahl der Proteste gegen Corona-Maßnahmen und eine Impfpflicht steigt. Gibt es eine Radikalisierung?

Der Verfassungsschutz Brandenburg hat nach eigenen Angaben Hinweise, dass bekannte Einzelpersonen, Rechtsextremisten und Gruppen versuchen, in ihrem Gebiet die Bevölkerung zu radikalisieren, indem sie das Thema Corona ausnutzen. Die Gewerkschaft der Polizei zeigt sich besorgt, weil nach ihren Angaben Aggressionen gegen Polizeibeamte zunehmen – mit Beleidigungen, Beschimpfungen, Anspucken, Anhusten bis hin zu Tätlichkeiten.

Wie läuft das Impfen? Hat die Landesregierung ihr Ziel erreicht?

Das Impftempo hat in Brandenburg angezogen. Die Landesregierung hat sich das Ziel von 160 000 Impfungen pro Woche gesetzt. Innerhalb von sieben Tagen gab es nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 191 000 Corona-Impfungen. In den vergangenen vier Wochen wurden insgesamt 587 703 Impfdosen verabreicht. Das Land hinkt aber mit einer Quote von 63,3 Prozent der Bevölkerung beim vollständigen Impfschutz anderen Ländern hinterher und liegt auf dem vorletzten Platz im Ländervergleich.

Wie reagiert das Land auf die neue Omikron-Virusvariante?

Mit Blick auf die Omikron-Variante appelliert Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) an die Bürgerinnen und Bürger, schnellstmöglich Impfungen aufzufrischen. «Nach allem, was wir über Omikron wissen, ist die dritte Impfung jetzt ganz entscheidend», sagt sie. «Erst die Booster-Impfung bietet einen signifikanten Schutz gegen Omikron.» Die Booster-Impfung sei neben der Kontaktreduzierung derzeit das wichtigste Instrument im Kampf gegen die Pandemie.

Wie laufen die begonnenen Impfungen für Kinder?

Die Nachfrage zum Start ist groß. Es ist aber noch nicht genug Impfstoff vorhanden. Mit einer zu erwartenden Stabilisierung der Impfstoffversorgung sollte nach Aussage des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Brandenburg das Impfen der Kinder gesichert sein. Aktuell wollen sich 140 Arztpraxen in Brandenburg an den Impfungen von Kindern beteiligen.

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