Roth würdigt Mut der Ostdeutschen am 17. Juni 1953

In Erinnerung an den Aufstand in der DDR am 17. Juni 1953 hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth den Mut der damaligen Demonstranten gewürdigt und eine Parallele zum Krieg in der Ukraine gezogen. «Dieser Jahrestag erinnert uns daran, dass wir Werte wie Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit immer wieder neu erkämpfen müssen», erklärte die Grünen-Politikerin am Freitag in Berlin.

«Wie verletzlich diese Werte auch im 21. Jahrhundert noch sind, machen uns die Bilder russischer Panzer in der Ukraine schmerzlich bewusst.»

Kulturstaatsministerin Claudia Roth

Roth betonte, auch heute sähen sich Menschen überall auf der Welt gezwungen, gegen totalitäre Regime und deren Geschichtsklitterung anzukämpfen. Sie nannte dabei die inzwischen verbotene russische Bürgerrechtsbewegung Memorial. Diese war am Donnerstagabend mit dem Karl-Wilhelm-Fricke-Preis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ausgezeichnet worden. Eine ungeschönte Auseinandersetzung mit dem Unrecht der Vergangenheit sei wichtig, um die Demokratie heute zu sichern, meinte Roth.

Um den 17. Juni 1953 hatten an etwa 700 Orten in der DDR bis zu eine Million Menschen gegen härtere Arbeitsbedingungen und für Freiheitsrechte demonstriert. Der Aufstand wurde von sowjetischen Truppen niedergeschlagen. 55 Menschen wurden getötet, etwa 10 000 verhaftet. Am Freitag wurde in Berlin mit etlichen Gedenkveranstaltungen an den Volksaufstand erinnert.

© 91.7 ODERWELLE mit Material von dpa

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