Mehr Menschen in Brandenburg auf Sozialhilfe angewiesen

Wegen der seit Beginn dieses Jahres merklich gestiegenen Lebenshaltungskosten können immer mehr Menschen ihren Unterhalt nicht mehr aus dem eigenen Einkommen bestreiten. Insbesondere ältere Menschen benötigen wegen ihrer niedrigen Renten häufiger Sozialhilfe.

Immer mehr Menschen in Brandenburg sind auf Sozialhilfe angewiesen. Im Juni dieses Jahres waren es 27 380 Frauen und Männer, 1350 mehr als ein Jahr zuvor. Das geht aus der Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage aus der Linke-Bundestagsfraktion hervor, die der dpa vorliegt. Die Zahl der Rentner, die Sozialhilfeempfänger waren, stieg im selben Zeitraum um 1335 auf 9805. Nach Angaben der Linksfraktion ist das die höchste jemals gemessene Zahl der Grundsicherung im Alter. «Diese Entwicklung spiegelt die explodierende Altersarmut wider», sagt Linke-Landeschefin Katharina Slanina.

Nur geringfügig erhöhte sich dagegen die Zahl der Brandenburger im Alter von 18 Jahren bis zum Rentenalter, die auf eine Grundsicherung angewiesen waren. Im Juni waren das 17 575 Erwachsene vor dem Rentenalter, 15 mehr als vor Jahresfrist.

Bundesweit bezogen im Juni dieses Jahres den Angaben zufolge 578 285 Frauen und Männer Sozialhilfe, rund 17 000 mehr als im Juni 2021. Dieser Zuwachs ist vor allem auf den starken Anstieg der Sozialhilfeempfänger im Rentenalter zurückzuführen. Im Juni 2021 waren es noch 256 350, zwölf Monate später bereits 273 875.

Linke-Landeschefin Slanina erneuerte die Forderung ihrer Partei nach einem Abwehrschirm gegen Altersarmut. «Die Preise für Strom und Gas müssen jetzt gedeckelt werden, nicht erst nach dem Winter», sagte sie der dpa. Die zu versteuernde Energiepauschale von 300 Euro sei ungenügend. Wegen der Inflation sei eine «armutsfeste Mindestrente» von 1200 Euro notwendig. 

© 91.7 ODERWELLE mit Material von dpa

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