Initiative hält Rettung von Generalshotel noch für möglich

Die Initiative zum Erhalt des historischen Generalshotel auf dem Gelände des Flughafens BER hält eine Rettung des Gebäudes trotz des bereits laufenden Rückbaus noch für möglich. Noch sei keine Abrissbirne im Einsatz, sagte die Brandenburger Grünen-Landtagsabgeordnete Sahra Damus, die zur Initiative gehört, am Freitag während einer Online-Pressekonferenz. «Das heißt auch: Es ist noch nicht alles verloren», sagte die Politikerin und ergänzte: «Es besteht immer noch die Möglichkeit, diesen Abriss zu stoppen, bevor größere Schäden entstanden sind.»

Historisches Foto des Generalhotels
© Foto: Archiv Fritz Kuehn Historisches Foto des Generalhotels

Am Donnerstag hatten die Vorbereitungen des Abrisses begonnen. Nach Angaben eines Sprechers der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) wurde an der Entkernung und der Schadstoffsanierung innerhalb des Gebäudes gearbeitet. Schadstoffuntersuchungen und die Sicherung von erhaltenswerten Ausstattungsgegenständen im Gebäude seien bereits erledigt, hieß es. Die Rückbaumaßnahmen sollen laut Bima Anfang 2024 abgeschlossen werden. Im Jahr 2011 wurde entschieden, das Gebäude abzureißen, weil in dem Bereich nach damaligen Plänen ein neues Regierungsterminal entstehen sollte. Die Fläche wird nach Angaben der Bima für den Betrieb der Regierungsflugstaffel benötigt.

Landtagsabgeordnete Sahra Damus (Grüne)
© Foto: FF24.NEWS Landtagsabgeordnete Sahra Damus (Grüne)

Die Mitglieder der Initiative, zu denen Architekten, Denkmalschützer und Politiker gehören, seien «fassungslos», dass der Rückbau trotz des «immensen öffentlichen Protests» durchgeführt werde, sagte Damus. Bitten um Gespräche seien von den zuständigen Behörden alle abgelehnt worden. Trotzdem wolle die Initiative nicht aufgeben, betonte der Vorsitzende des Brandenburger Landesdenkmalbeirats, Reinhold Dellmann. «Die Hoffnung stirbt zuletzt.»

Seit langem gibt es Widerstand gegen die Abrisspläne. Alle sechs Fraktionen des Brandenburger Landtags setzen sich für den Erhalt des historischen Gebäudes ein. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte zuletzt, er halte den Abriss für «falsch und vermeidbar». In der zwischen 1947 und 1950 gebauten Villa wurden früher Repräsentanten der Sowjetunion und Staatsgäste der DDR empfangen.

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