Fast 40 000 Flüchtlinge in Brandenburg auf Kommunen verteilt

In Brandenburg sind im vergangenen Jahr als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine deutlich mehr geflüchtete Menschen in die Landkreise und kreisfreien Städte gekommen. Etwa 39 000 Menschen seien von der Zentralen Ausländerbehörde dorthin verteilt worden, sagte der Abteilungsleiter für Ausländerangelegenheiten im Innenministerium, Andreas Keinath, am Mittwoch im Integrationsausschuss des Landtags. Rund 4000 Menschen seien zum Jahresende in der Erstaufnahme gewesen. Damit seien 2022 insgesamt rund 43 000 Geflüchtete in Brandenburg aufgenommen worden.

Die Geflüchteten aus der Ukraine kamen vor allem direkt in die Kommunen, zum Beispiel weil sie dort bereits Anlaufstellen hatten. Das Innenministerium geht davon aus, dass im vergangenen Jahr nach den Meldungen der Ausländerbehörden rund 27 000 Flüchtlinge aus der Ukraine nach Brandenburg kamen, von denen derzeit etwa 25 000 noch dort seien. Die Hauptherkunftsländer der Geflüchteten in der Erstaufnahme waren laut Ministerium Afghanistan (939), Syrien (838) und der Irak (387).

Im Jahr 2021 waren 9819 Asylsuchende von der Zentralen Ausländerbehörde Brandenburgs aufgenommen worden, davon blieben 5382 im Land. Im Flüchtlingsjahr 2015 waren insgesamt 28 124 Flüchtlinge auf die Kommunen zugewiesen worden. Damit war die Zahl der Geflüchteten im vergangenen Jahr deutlich höher.

Die Kommunen sollen für Flüchtlinge Unterstützung aus dem Hilfspaket des Landes erhalten. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte, bis zu 62 Millionen Euro seien für Hilfen für Kommunen bei der Unterbringung von Geflüchteten im Gespräch. Die Belegung von Turnhallen solle vermieden werden. Das Hilfspaket von bis zu zwei Milliarden Euro bis Ende 2024 soll Bürger, Wirtschaft und Kommunen vor allem wegen der Energiekrise entlasten und ist als Ergänzung zu Hilfen vom Bund gedacht. Darin sind nach Angaben des Finanzministeriums 150 Millionen Euro an Kommunen für Kosten für Geflüchtete vorgesehen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte den Kreisen und Städten ausreichende finanzielle Hilfe zugesagt.

© 91.7 ODERWELLE mit Material von dpa

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