Brandenburg verschärft Corona-Regeln – 2G in Lokalen und Kinos

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD)

Die Zahl neuer Corona-Infektionen steigt auf einen Rekordwert in Brandenburg. Die rot-schwarz-grüne Koalition beschließt zugleich neue Regeln – mit drastischen Beschränkungen für Ungeimpfte. Sie weichen zum Teil von denen in Berlin ab.

Brandenburg führt wegen der stark steigenden Corona-Infektionszahlen die 2G-Regel in Gaststätten, Hotels, Kinos und Theatern ein. Vom kommenden Montag an haben Brandenburgerinnen und Brandenburger dort nur noch geimpft, genesen oder im Alter unter zwölf Jahren Zutritt. Das beschloss das Kabinett am Donnerstag in Potsdam. Eine Ausnahme gibt es für unter 18-Jährige mit negativem Test und die, die nicht geimpft werden können. Die 2G-Regel gilt auch in Diskotheken, Clubs und Festivals.

In Grundschulen wird die Maskenpflicht wieder eingeführt – ab der ersten Klasse. Sie wird auch auf Horte ab fünf Jahren ausgeweitet. Für Schülerinnen und Schüler sind zwei statt drei Tests pro Woche Pflicht. Auch in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern werden mehr Tests notwendig – zum Beispiel für geimpfte und genesene Gäste. Die Verordnung gilt vorerst bis zum 5. Dezember.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält die neuen Regeln für dringend notwendig. «Wir sind in einer (…) echten Notfallsituation», sagte er. Die neue Verordnung bringe für viele Menschen – vor allem für Ungeimpfte – Einschränkungen der Grundfreiheiten. Die Wahl sei aber, mindestens in einen Teil-Lockdown für alle zu gehen oder nicht.

Auch Berlin hatte am Mittwoch strengere Regeln angekündigt. Anders als dort gilt die 3G-Regel mit der Möglichkeit eines negativen Covid-19-Tests in Brandenburg auch für Friseurläden. In Berlin wiederum sind Hotels von 2G ausgenommen.

Die Gesundheitsämter in Brandenburg registrieren unterdessen so viele Neuinfektionen wie nie seit Beginn der Pandemie. Innerhalb eines Tages wurden 1779 Ansteckungen gemeldet, wie das Robert Koch-Institut mitteilte. In den vergangenen sieben Tagen infizierten sich nach den amtlichen Daten in Brandenburg 285,7 Menschen je 100 000 Einwohner mit dem Virus. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist damit in Brandenburg deutlich höher als im Bundesdurchschnitt (249,1).

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